Die neuen Hosenformen lassen sich so zusammenfassen: Länge unten egal, oben hoch und Hosenbeine weit!
Jeder Trend erzeugt einen Gegentrend
Nach skinny und superskinny sind die Hosenbeine plötzlich nicht gerade subtil, sondern eher mit einem lauten Rumms explodiert: Hosenrockartige Culottes hängen neben Schlaghosen, die Gary Glitter neidisch machen würden, und schlafanzugartigen Schlabberhosen (die Fashionista-würdige Bezeichnung für diese Art Beinbekleidung ist Palazzo-Hose).
Dazu kommt
Ein unerwartetes Comeback:
Ein Look feiert das erste Comeback überhaupt seit seinem Ersterscheinen in den 80ern: Die Clochard-Hose!! Was war das Charakteristikum der Clochard Hose? Sie war kurz (bis maximal zum Knöchel), und oben so weit, dass sie mit einem Gürtel in Taillenhöhe zusammengehalten werden musste. Oberhalb des Gürtels schaute noch ein Teil der zusammengerafften Hose heraus. Ihren Namen hatte sie von der französischen Bezeichnung für Landstreicher, und erklärt sich dadurch, dass diese ihre zu weiten Beinkleider mit Bindfäden zusammenhielten. Zumindest in der romantischen Vorstellung mancher Modedesigner.
Trotz mehrerer Comebacks anderer Hosenformen, beispielsweise der Schlaghose, ward die Clochard-Hose seit ihrem Aussterben in den späten 80ern nie mehr gesehen – bis jetzt!
Sie ist wieder da, mit ihren Charakteristiken 7/8 Länge, oben weit und nach unten schmal zulaufend, taillenhoch und zusammengerafft:
Der Bund in Nahaufnahme, vorne springen Kellerfalten auf, vorne und hinten sind mittig Abnäher.
Rückansicht:
Die Hemdbluse ist aus einem Baumwollgemisch und körpernah:
Erst kürzlich schrieb ich, dass ich kein Trendteil anziehen würde, das ich bereits in meiner Jugend besessen habe, aber bei dieser Hose könnte ich diese Regel glatt vergessen!
Weiter geht es mit der Frage: Ist es ein Rock oder ist es eine Hose? Die stellt sich bei diesem Hosen-Modell von Mango Premium. Das Material ist schön fallende Viscose und die Beine sind von oben bis unten superweit:
Die Hose wird ebenfalls mit einem Bindegürtel auf Taille gebracht. Dazu gibt es noch einen schräg verlaufenen Verschluss vorne. Das blaue Top von Orsay ist mit Kunstleder eingefasst und vorne springen kleine Kellerfalten auf. Das Vorderteil ist aus einem glatten Stoff, hinten dagegen besteht es aus Jersey.
Für das ultimative Emma-Peel-Feeling (sprich: einen sophisticated 60ies Look) empfehle ich diesen Zweiteiler von Mango. Er besteht aus einem schön schweren Viscose-Material und ist sehr stretchig. Die Hose ist unten ausgestellt, das Top ganz gerade geschnitten und hat eine eingearbeitete Kette, die sehr an ein Oberteil erinnert, das ich in meinem allerersten Post vorgestellt habe :
Kettendetail:
Ein Outfit, in dem ich mit superwohl gefühlt habe.
Waren bisher die Hosen insgesamt recht weit, zeige ich Euch zu guter Letzt noch eine, die nur unten weit ist: die gefühlt 500ste Wiederauferstehung der Schlaghose. Und wie bei der 499 Mal davor bin ich kein Fan davon, und zwar aus ganz nachvollziehbarem Grund: Sie steht mir einfach nicht! Doch sehr selbst:
Da dieser Schnitt die Oberschenkel betont, sollte man an dieser Stelle eine Körperform haben, bei der das schmeichelhaft ist. Falls irgendwann einmal ein Hang zur Üppigkeit in dieser Region Trend werden sollte, wäre ich klar im Vorteil Bis dahin aber eher nicht.
Für´s Protokoll: So einen Schlag hat die Hose. Der Bund ist taillenhoch, und es gibt nicht nur hinten sondern auch vorne aufgesetzte Taschen.
So wenig die Hose mein Fall ist, so sehr gefällt mir dafür das Top aus lauter lose verknüpften Baumwollbändern von Mango. Es kommt komplett mit Trägertop darunter:
Fotos: Victoria Meyden
Und hier wieder ein paar Shoppings Tipps zum draufklicken (Affiliate Links):
Schlaghosen:
Noch ein paar weite Hosen:
Pullis mit Einblick